Sachsen-Anhalt Report Juni 2024
DSi Impuls Nr. 31: Zwischenbilanz des deutschen Lieferkettengesetzes: Viel Bürokratie, wenig Nachhaltigkeit
DSi Rundschreiben Nr. 2/2024: Einkommensbelastungsquoten und Belastungstage 2024
Auf Basis repräsentativer Haushaltsbefragungen sowie Sonderauswertungen des Statistischen Bundesamts („Laufende Wirtschaftsrechnungen 2022“) hat das DSi für das Jahr 2024 Prognosen zu den Belastungen der Bürger mit Steuern und Abgaben erstellt.
DSi-Diagnose
- Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer-Haushalt zahlt in diesem Jahr voraussichtlich 52,6 Prozent seines Einkommens als Steuern und Abgaben an den Staat.
- Der diesjährige Belastungstag fällt damit auf den 11. Juli 2024.
- Im Vergleich zum Vorjahr ist die diesjährige Belastung um 0,1 Prozentpunkte niedriger.
- Eine Summe kleinerer Effekte wirkt belastungsverstärkend. So liegt der Umsatzsteuersatz auf Erdgas und Fernwärme seit April 2024 wieder bei 19 Prozent. Die Luftverkehrsteuersätze sind im Mai 2024 gestiegen. Anstiege gab es zudem beim GKVZusatzbeitrag und bei der Pflegeversicherung. Zudem sind die Stromumlagen insgesamt etwas höher als in 2023. Dass die Einkommensbelastung dennoch per Saldo sinkt, ist dem Abbau der kalten Progression im Einkommensteuertarif zu verdanken. Ohne diese Berücksichtigung der Vorjahresinflation im diesjährigen Steuertarif wäre die Belastungsquote in diesem Jahr um 0,35 Prozentpunkte auf rund 52,9 Prozent gestiegen.
DSi-Empfehlungen
- Der Abbau der kalten Progression im Einkommensteuertarif sollte durch einen gesetzlichen „Tarif auf Rädern“ institutionell abgesichert und verstetigt werden.
- Die Umsatzsteuersätze im Heizungsbereich sowie für Strom sollten im Privatsektor auf den ermäßigten Satz von 7 Prozent gesenkt werden, da es sich um lebensnotwendige Güter handelt. Zudem ist eine Reduktion des im EU-Vergleich hohen deutschen Stromsteuersatzes geboten, wie dies im gewerblichen Sektor bereits geschehen ist.
- Langfristig sollte die Einkommensbelastungsquote unter die 50-Prozent-Marke geführt werden. Die Umsetzung des DSi-Einkommensteuertarif-Reformvorschlags wäre dafür ein wirksamer Schritt.
Unser Belastungsbarometer stellt die durchschnittliche Belastung verschiedener Konstellationen von Arbeitnehmer-Haushalten dar. Sie möchten gerne Ihre individuelle Belastungsquote ermitteln? Dann nutzen Sie gerne unseren kostenfreien Online-Belastungsrechner und prognostizieren Sie damit - selbstverständlich diskret und anonym - Ihre persönliche Belastungsquote und Ihren persönlichen Belastungstag. Am Ende wird für Sie automatisch eine einseitige PDF-Datei generiert, mit deren Hilfe Sie Ihre Belastung mit der von uns kalkulierten Durchschnitts-Belastung vergleichen können.