Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland

Login
Menü schließen

Menü schließen

Sie sind hier:  Startseite  Aktuelles  „Die Geschäftsführer müssen gehen – und ...
Kostenexplosion und offener Streit zwischen Geschäftsführern. Nun hören beide auf – auf Druck des Aufsichtsrats, berichtet das Abendblatt. Noch-Umweltsenator Kerstan und sein Staatsrat Sprandel sollen nun die Reißleine gezogen haben.
© BdSt HH

„Die Geschäftsführer müssen gehen – und was ist mit der politischen Verantwortung?“

Bund der Steuerzahler Hamburg e. V. / Meldungen 06.03.2025, Sascha Mummenhoff

Die beiden Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Ingo Hannemann und Gesine Strohmeyer, verlassen das Unternehmen, das berichtet das Abendblatt. Sie werden ihre zum Jahresende auslaufenden Verträge nicht verlängern. Der Aufsichtsrat hat sich am Donnerstag darauf verständigt, dass der städtische Wasserversorger eine neue Führung bekommen soll. Voraussichtlich werden Hannemann und Strohmeyer die Leitung des Unternehmens bereits zeitnah an eine Interims-Geschäftsführung übergeben. In einem Findungsverfahren sollen danach zwei neue Geschäftsführer gesucht werden. Hintergrund sind explodierende Projektkosten und ein seit Monaten schwelender Führungsstreit.

„Die Geschäftsführer müssen gehen – und was ist mit der politischen Verantwortung?“
Angesichts der aktuellen Berichterstattung im Abendblatt über das Aus der beiden Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Ingo Hannemann und Gesine Strohmeyer, fordert Sascha Mummenhoff, Landesvorsitzender des Bund der Steuerzahler Hamburg e.V., auch im Senat Konsequenzen.

„Laut Abendblatt verlassen Ingo Hannemann und Gesine Strohmeyer Hamburg Wasser vorzeitig - ein überfälliger Schritt nach den Enthüllungen der letzten Monate, die auch durch die Recherchen des Bund der Steuerzahler ans Licht kamen. Doch während auf Managementebene jetzt Konsequenzen gezogen werden, bleibt die eigentliche Frage offen: Wer übernimmt die politische Verantwortung?
Der eigentliche Skandal ist für uns – und für die Hamburger Steuerzahler: Jens Kerstan (Grüne), der verantwortliche Senator, räumte laut Medienberichten ein, erst aus der Presse vom „Vera-II“-Debakel erfahren zu haben. Wie kann das sein? Als Umweltsenator trägt er die Aufsicht über eines der größten städtischen Unternehmen mit 2.400 Mitarbeitenden – doch statt Kontrolle auszuüben, hat er delegiert. Und das schlecht: Sein engster Vertrauter, Staatsrat Anselm Sprandel, ließ als Aufsichtsratsvorsitzender von Hamburg Wasser das Chaos einfach laufen. Außer der Kostenexplosion bei „VERA II“ kamen in den letzten Monaten Alkoholexzesse, der Verlust von Sicherheitszertifizierungen und interne Machtkämpfe ans Licht.
Wir fragen uns erneut: War es Unfähigkeit, Überforderung oder schlicht Desinteresse bei Kerstan und Sprandel? Senator Kerstan verabschiedet sich in den Ruhestand – doch mit seinem Abgang darf das Kapitel Hamburg Wasser nicht einfach geschlossen werden. Wir erwarten, dass Senat und Bürgerschaft aus diesem Skandal die richtigen Konsequenzen ziehen und die Kontrollmechanismen für stadteigene Betriebe auf den Prüfstand stellen. Dazu dürfen auch gern die anstehenden Koalitionsgespräche genutzt werden.
Der Fall Hamburg Wasser zeigt ganz deutlich: Der Staat ist kein guter Unternehmer. Hamburg hält 360 städtische Firmen mit 75.000 Beschäftigten – doch die Kontrolle über diese Beteiligungen scheint längst verloren gegangen zu sein. Es braucht dringend eine Kurskorrektur: Unternehmen ohne strategische Bedeutung gehören privatisiert. Und dort, wo ein Verkauf nicht sinnvoll ist – wie bei Hamburg Wasser – müssen die Kontrollmechanismen grundlegend reformiert werden.“

Zur Erinnerung: Mit „VERA II“ nahm das Debakel seinen Lauf – die ursprünglich veranschlagten 200 Millionen Euro explodierten auf über 327 Millionen Euro. Die Zeche zahlen am Ende die Wasserkunden, also alle Hamburger. Doch statt Transparenz zu wahren, wurde intern diskutiert, welche Zahlen und Erklärungen man der Öffentlichkeit „am besten“ verkauft. Im Zuge weiterer Recherchen traten zudem gravierende Missstände ans Licht: Alkoholexzesse, der Verlust von Sicherheitszertifizierungen und interne Machtkämpfe. Mit dem Abgang der beiden Geschäftsführer erreicht der Skandal nun seinen vorläufigen Höhepunkt. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse wird es spannend zu sehen sein, was die Offenlegung der Akten noch ans Licht bringt.


Zum Abendblatt-Bericht:
www.abendblatt.de/hamburg/politik/article408492080/fuehrungszoff-und-alkoholexzesse-hamburg-wasser-bekommt-neue-chefs.html

Mit Freunden teilen
Die Schuldenuhr Deutschlands

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland