Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland

Login
Menü schließen

Menü schließen

Sie sind hier:  Startseite  Aktuelles  Boulevard der Stars
Fraglich, ob sich Iris Berben durch ihren Stern noch geehrt fühlt.
© Fotos Alexander Kraus, BdSt Berlin

Boulevard der Stars

Bund der Steuerzahler Berlin e. V. / Meldungen 20.03.2024, Alexander Kraus

Teure Ehrung auf begrenzte Zeit

Zuletzt keimte wieder einmal die Diskussion über eine Sanierung des „Boulevard der Stars“ auf. Der billig anmutende Abklatsch des Walk of Fame in Hollywood gibt mittlerweile ein armseliges Bild ab. Geehrt dürfte sich hier schon lange kein Promi aus der Filmwelt mehr fühlen. Der Bund der Steuerzahler schlägt vor, den Boulevard wenigstens als Negativbeispiel für Folgekosten derartiger Projekte in Erinnerung zu halten. Denn billig war der Boulevard damals nicht.

Seit September 2010 werden auf dem „Boulevard der Stars“ Künstler rund um Film und Fernsehen aus dem deutschsprachigen Raum mit einem Stern geehrt. Auf dem Mittelstreifen am Potsdamer Platz wurden dazu nach dem Vorbild des Walk of Fame in Hollywood Messingsterne mit dem Namen, Lebensdaten und dem Autogramm der Persönlichkeit in den Boden eingelassen.

Gestartet war der Boulevard zunächst mit 40 Sternen. Die erste Ehrung in Berlin erfuhr Schauspielerin Marlene Dietrich. Jedes Jahr kamen dann bis zu zehn neue Namen dazu. Mario Adorf, Romy Schneider, Iris Berben, Hannelore Elsner, Vicco von Bülow und Senta Berger sind nur wenige der inzwischen 105 geehrten Filmschaffenden.


Alles, was in Deutschland im Filmgeschäft Rang und Namen hat.

Der Bund der Steuerzahler hat sich den Boulevard der Stars aus diesem Anlass kürzlich selbst einmal angesehen. Wirklich geehrt dürfte sich angesichts des desaströsen Zustands wohl kaum ein Star fühlen. Die rote Beschichtung des Boulevards bröckelt an allen Ecken und Enden. Die Einfassungen der Sterne sind aufgebrochen. Alles in allem gibt der Boulevard ein trauriges Bild ab. Eine Sanierung soll unmöglich sein.

Dabei war die Errichtung des „Boulevards der Sterne“ seinerzeit alles andere als billig. Abweichend von einigen Medienbericht zu den Kosten hatte der Rechnungshof 2013 in seinem Jahresbericht zwei Millionen Euro genannt. Kritisiert hatte der Rechnungshof damals, dass die Senatsverwaltung für Verkehr entscheidend daran mitgewirkt hatte, unter Verwendung von Fördermitteln „diesen öffentlichen Ort der Ehre und des Gedenkens für herausragende  Persönlichkeiten der Filmkunst“ zu errichten, obwohl sie gleichzeitig auch schon damals an den Planungen für ein Neubauvorhaben einer neuen Straßenbahnlinie an eben dieser Stelle festhielt.

Mittel für die Sanierung des „Boulevard der Stars“ sind im Doppelhaushalt nicht eingeplant. Derweil rückt auch die Planung für eine Verlängerung der Tramlinie M4 wieder in greifbare Nähe. Das Ende des Berliner „Walk of Fame“ dürfte damit ohnehin besiegelt sein.


Der morbide Charme des Verfalls?

Für den Bund der Steuerzahler stellen sich gleich mehrere Fragen. Warum hat die Senatsverwaltung damals überhaupt eine solche Baumaßnahme zur Ehrung von Schauspielern finanziert? Dies wäre aus Sicht des Bundes der Steuerzahler ein typisches Betätigungsfeld für einen Branchenverband gewesen. Warum hat man nicht bedacht, dass an derselben Stellen später auch eine Tram fahren soll? Warum wurde seinerzeit nicht darauf geachtet, dass Materialien verwendet werden, die nicht schon nach wenigen Jahren auseinanderfallen?

Der Bund der Steuerzahler schlägt vor, vor dem Abriss die Sterne zu entfernen und für einen guten Zweck meistbietend zu versteigern. Von den damals Verantwortlichen erwartet der Bund der Steuerzahler, dass diese sich mit einem sehr großzügigen Gebot beteiligen werden!

 

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️War dieser Artikel informativ oder hilfreich für Sie?
Dann freuen wir uns auch über eine positive Bewertung/Rezension auf Google.

Mit Freunden teilen
Die Schuldenuhr Deutschlands

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland