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© BdSt NRW/Katrin Ernst

Aquazoo Düsseldorf schon wieder Sanierungsfall

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 27.10.2023, Andrea Defeld/Katrin Ernst

Ein Fall fürs Schwarzbuch: Mehrfach hatte der Bund der Steuerzahler NRW in den vergangenen Jahren Baukostensteigerungen und Bauzeitüberziehungen kritisiert, die sich aus dem Umbau und der Sanierung des Aquazoos ergeben hatten. Jetzt, nach nur 6 Jahren, muss der Aquazoo erneut für mindestens 770.000 Euro teilsaniert werden. Bekannt sind die Mängel schon länger.

Der Fall:

  • Das Aquazoo Löbbecke Museum ist eine Kombination aus Naturkundemuseum und Zoo, vorwiegend für im Wasser lebende Tiere wie Haie, Krokodile und Otter. 2013 sollte das Gebäude, das damals 25 Jahre alt war, wegen optischer und technischer Mängel saniert und so konkurrenzfähig gemacht werden. Aus geplanten 13 Mio. Euro Kosten wurden dann 21 Mio. Euro, und statt im Jahr 2015 eröffnete das Haus erst im Herbst 2017 wieder seine Pforten.
  • Nur 6 Jahre später ist der Aquazoo wieder ein Sanierungsfall: Wegen eines umfangreichen Wasserschadens im Obergeschoss des Instituts müssen der Bodenbelag im Tierpflegebereich des Terrariums sowie Teile des Parketts in der Ausstellung erneuert werden.
  • Der Grund: Bei den Sanierungsarbeiten bis 2017 war ein falscher Mörtel verwendet worden, der den täglich erforderlichen Reinigungsarbeiten mit Wasser nicht standhielt. Außerdem sei das Gefälle zu den Wasserabläufen zu gering, so die Stadt Düsseldorf. Diese Mängel seien auch schon kurz nach Abschluss der Sanierungsarbeiten bekannt gewesen.
  • Aus einer Ratsvorlage von Juni 2023 geht hervor, dass zugunsten eines ungestörten Bauablaufs verwaltungsintern entschieden wurde, sich mit dem Auftragnehmer auf eine Verlängerung der Gewährleistung auf 10 Jahre zu einigen.

Haftung und Kosten:

  • Pech für die Steuerzahler: Die ausführende Firma von damals existiert nicht mehr. Daher kann sie sowohl für die Beseitigung der Mängel als auch zum Schadenersatz nicht herangezogen werden.
  • Auch die Architekten können nicht haftbar gemacht werden, da ihnen kein klarer Planungsfehler nachgewiesen werden konnte.
  • Die nun notwendige Sanierung umfasst die Erneuerung des gesamten Bodenbelags im Tierpflegebereich des Terrariums sowie die Reparatur des beschädigten Parketts. Zahlreiche Terrarientiere müssen während der Sanierungsarbeiten in Spezial-Containern, Gifttiere gar in anderen Zoos untergebracht werden. Die vorläufigen Gesamtkosten belaufen sich auf rund 770.000 Euro.

Der Bund der Steuerzahler NRW meint:

Es ist schwer zu vermitteln, warum der Aquazoo nur 6 Jahre nach Eröffnung wieder ein Sanierungsfall ist – zumal die Stadt die Mängel offensichtlich schon vorher kannte. Jetzt haftet niemand mehr dafür. Wieder einmal muss der Steuerzahler mit viel Geld in die Bresche springen.

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