Kämpfen Sie mit dem BdSt für faire Abwassergebühren
Erfolg! Fristverlängerung für Steuererklärungen kommt
Protected Bike Lane in Bochum
Radfahrer auf neuen Wegen
In der Corona-Zeit sind viele Menschen aufs Rad umgestiegen. Sie wollen sich vermehrt draußen bewegen und den öffentlichen Nahverkehr meiden. Diesem Radfahrerboom wird in einigen NRW-Städten Rechnung getragen, und es werden neue Wege getestet. Wortwörtlich und im übertragenen Sinn. Dass es dabei auch zu Fehlversuchen kommt wie etwa in Düsseldorf, berichteten wir in der August-Ausgabe der NRWNachrichten.
In Bochum wurden Ende September zwei Protected Bike Lanes auf einem Abschnitt der viel befahrenen Universitätsstraße
installiert. Dies sind geschützte Radfahrstreifen, auf denen der auf der Fahrbahn geführte Radverkehr durch eine bauliche Barriere vom motorisierten Verkehr getrennt wird. Diese Protected Bike Lanes sind die ersten Pilotstrecken in Bochum und erstrecken sich über 350 Meter und in gegengesetzter Fahrtrichtung über 550 Meter.
Aufgrund der dort zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern
bot sich die Universitätsstraße an, so die Stadt Bochum.
Doch ausgerechnet die Radfahrer sind da anderer Meinung. So sieht beispielsweise der ADFC Bochum die Einrichtung der Protected Bike Lane kritisch: „Die bestehenden Radfahrstreifen auf der Fahrbahn wurden/ werden bislang von uns als ausreichend breit, komfortabel und sicher bewertet. Das ist der Hauptgrund dafür, dass wir diesen Aufwand hier kritisch sehen.“
Außerdem fand der ADFC heraus, dass die vereinbarte Mindestbreite von zwei Metern punktuell unterschritten wurde. Überholvorgänge könnten so unter Umständen gefährlich eng werden. Die Stadt hat dies bereits überprüft und will die Abweichung durch eine Anpassung zeitnah korrigieren. Die Kosten dazu werden noch ermittelt; erste Schätzungen gehen von 10.000 bis 15.000 Euro aus.
Die beiden Protected Bike Lanes an der Universitätsstraße werden nach einem halben Jahr Betriebszeit evaluiert. Dann wird über das weitere Vorgehen entschieden. Die Kosten für das Pilotprojekt betrugen bisher insgesamt 125.000 Euro.