Das 52. Schwarzbuch für 2024/25
Milliarden Euro Steuergeld steckt die Politik in Projekte, die schieflaufen, chaotisch geplant werden, die teurer werden oder schon von Anfang an überflüssig sind. Zum Teil sind es Planungsmängel, die die Kosten explodieren lassen, manchmal werden künftige Entwicklungen einfach falsch eingeschätzt, in anderen Fällen investiert die Politik schlicht in teure Annehmlichkeiten. Ein Problem haben all die Projekte gemeinsam: Die Kosten muss der Steuerzahler tragen.
Deshalb hat der Steuerzahler ein Recht darauf, dass mit seinen Steuergeldern sparsam umgegangen wird. Und er hat ein Recht darauf, zu wissen, was mit seinen Steuergeldern geschieht. Darum recherchieren wir jährlich über 100 Fälle der öffentlichen Verschwendung und machen diese publik – in unsrem Schwarzbuch.
Dabei finden wir teils skurrile und teils erschreckende Fälle der öffentlichen Verschwendung. Drei Beispiele:
Auch ein Phantom-Sänger singt nicht für umsonst
Bekannt aus „Deutschland sucht den Superstar“ und „Germany‘s next Topmodel“: Das ist Mike Singer aus dem baden-württembergischen Kehl. Deshalb freuten sich Fans in seiner Heimatstadt riesig, den Lieblingssänger mal hautnah zu erleben – auf zum Volksfest „Messdi“! Würde der Marktplatz ausreichen, der Ansturm nicht zu groß sein? Der Stadt war die Sache plötzlich zu heiß: Absage für den Gesang! Doch weil Vorverträge abgeschlossen wurden, kostet auch ein Phantom-Konzert Steuergeld.
Was für ein Drama! Die Sanierung der Kölner Oper kommt nicht mit fünf Akten aus
Seit zwölf Jahren inszeniert die Stadt Köln die Tragödie „Sanierung von Oper und Schauspielhaus“. Lag die erste Kostenschätzung noch bei 253 Mio. Euro, so ist man inzwischen bei 704 Mio. Euro angelangt. Dazu kommen Kosten für die Finanzierung und die Interimsspielstätten.
Ein „goldener Handschlag“
Bei dieser Gleichung können Arbeitnehmer nur staunen! Nach bloß zwei Jahren im Amt wurde die Stadtbaurätin der niedersächsischen Stadt Aurich schon wieder abgewählt. Zuvor hatte sie elf Monate gefehlt: krankgeschrieben. Trotz Rausschmiss (wegen eines „nachhaltig gestörten Vertrauensverhältnisses“) erhält sie in den nächsten fünf Jahren noch ca. 360.000 Euro aus der Stadtkasse. Gleichzeitig erwarb sie bereits einen lebenslangen Versorgungsanspruch von mindestens 3.100 Euro monatlich – mit nicht mal 60 Jahren.
Darum ist es Zeit für das 52. Schwarzbuch!
ImSchwarzbuch 2024/25 finden Sie 100 weitere Recherchen. 100 neue Fälle, 100 neue Geschichten – doch nicht immer nur zum Kopfschütteln. Erfreulich sind die Geschichten, in denen wir Steuergeld retten können!
- Das Schwarzbuch deckt über 100 Fälle Steuergeldverschwendung auf.
- Mit dem Schwarzbuch setzen wir ein Zeichen für mehr Transparenz und fordern Veränderungen ein.
- Unser Ziel ist es, damit ein nachhaltiges Bewusstsein für den effizienten Einsatz von Steuergeldern zu schaffen.
Das können Sie gegen Steuergeldverschwendung tun
Jetzt verfügbar
Das Schwarzbuch
Auf schwarzbuch.de können Sie ab Veröffentlichung alle Fälle aus dem Buch sowie weitere online lesen, sich kostenlos eine gedruckte Fassung oder die PDF bestellen und selbst die Verschwendung von Steuergeld melden und verhindern.
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Interview mit BdSt-Präsident Reiner Holznagel
Was macht das Schwarzbuch so erfolgreich?
Als Rechercheverbund gehen wir Fällen von Steuergeldverschwendung auf kommunaler, Landes- und Bundesebene nach und machen diese öffentlich. Dabei sind wir beharrlich. Uns geht es dabei nicht um die einmalige Sensation. Wir wollen, dass Bewusstsein für den effizienten, den sparsamen und wirtschaftlichen Umgang mit unserem Steuergeld schärfen.
Wie trägt das Schwarzbuch dazu bei?
Unser Verdienst ist, dass wir das Thema des allzu laxen Umgangs mit dem Geld der Steuerzahler fest in der öffentlichen Diskussion verankert haben. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Transparenz. Mit unseren Recherchen erreichen wir eine breite Öffentlichkeit, sorgen für einen Bewusstseinswandel bei den Verantwortlichen und machen zugleich deutlich, dass Verschwendung nicht unentdeckt bleibt.
Wird es das Schwarzbuch auch in den kommenden Jahren geben?
Noch immer gibt es öffentliche Verschwendung. Jeder Fall ist einer zu viel. Daher wird es das Schwarzbuch auch in den kommenden Jahren geben. Unser Ziel ist es, die Verhältnisse nachhaltig zu verbessern. Wir prangern nicht nur an. Wir machen auch konkrete Lösungsvorschläge. Das unterscheidet das Schwarzbuch von bloßen Enthüllungsplattformen.