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Trend zum eigenen Visagisten

1,5 Mio. Euro für Fotografen und Maskenbildner

Bella Figura: Der Trend geht zum eigenen Visagisten

 

Gut auszusehen und sich ins gewünschte Licht zu rücken, scheint der aktuellen Bundesregierung ganz schön wichtig zu sein. Zumindest sind die Ausgaben für Fotografen, Friseure und Visagisten im ersten vollen Regierungsjahr der Ampel 2022 deutlich gestiegen – auf rund 1,5 Mio. Euro. Das sind fast 80 Prozent mehr als im Jahr 2021, in dem zum größten Teil noch die große Koalition regierte.

Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage im Bundestag hervor. Die eigenen Angaben, so die Bundesregierung, beruhen u. a. auf einer Abfrage bei den Bundesministerien, dem Bundeskanzleramt, der Beauftragten für Kultur und Medien sowie dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Vollständig dürften die Angaben nicht sein. Die Bundesregierung selbst weist nämlich darauf hin, dass nur jene Kosten berücksichtigt worden seien, die „in der Kürze der zur Verfügung stehenden Beantwortungszeit zu ermitteln waren“. Zudem, fügen wir an, sind die Zahlen zwischen den Häusern schlecht vergleichbar: Zum Teil wurden – mit Verweis auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse – keine Angaben gemacht, andere Häuser wiederum gaben an, fast ausschließlich mit eigenem Personal zu fotografieren.

Interessant sind die Daten dennoch, denn zwei Tendenzen sind auffällig. Erstens sind die Ausgaben für Fotografen gestiegen, und zweitens scheinen Visagisten in Mode zu kommen – die Ausgaben dafür sind 2022 sprunghaft gestiegen. Ursache dafür sind vor allem die Ausgaben für eine Maskenbildnerin im Auftrag des Auswärtigen Amts. Mit rund 137.000 Euro machten sie im vergangenen Jahr etwas mehr als die Hälfte aller Ausgaben für Visagisten der Bundesregierung aus.

Im Vergleich zu den üppigen Budgets für Öffentlichkeitsarbeit erscheinen die Ausgaben für Fotografen und Visagisten vergleichsweise gering. Doch in Zeiten vermeintlich knapper Kassen, von Rekordverschuldung und Rezessionsängsten wäre es ein gutes Signal an den Steuerzahler, die Ausgaben für teure Visagisten zu reduzieren und sich zweimal zu überlegen, ob ein Fotograf engagiert werden muss, um den eigenen Auftritt ins gewünschte Licht zu rücken. Außerdem steht jedem Bundesminister nach dem Bundesministergesetz eine Dienstaufwandsentschädigung von rund 3.680 Euro im Jahr zu. Vielleicht reicht diese ja künftig für den eigenen Visagisten.