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Fußball-Gott und Klima-Schutz

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Kommendes Jahr steht Deutschland wieder ein sportliches Großevent ins Haus – die Fußball-Europameisterschaft EURO 2024. Veranstalter sind die Europäische Fußballunion (UEFA) und der Deutsche Fußballbund (DFB). Nach den Olympischen Winterspielen in China und zuletzt der Fußball-WM in Katar wissen beide Veranstalter um die gesellschaftliche Verantwortung bei der Austragung von sportlichen Großveranstaltungen – auch im Hinblick auf Klima- und Nachhaltigkeitsaspekte. Doch diese Eigenregie reicht einigen Bundesministerien offenbar nicht aus, weshalb auch der Steuerzahler als Sponsor im Hintergrund der EM auftaucht.

So mischt das Bundesumweltministerium bereits in diesem Jahr mit knapp 1,6 Mio. Euro beim Turniervorlauf mit, um „die Organisatoren der EURO 2024 bei der Umsetzung ihrer Ansprüche im Bereich Klimaschutz zu unterstützen“. Ein Vertrauen in die Eigenverantwortung der Verbände und in die professionelle Vorbereitung und Durchführung des Events klingt anders, meint der BdSt. Die staatliche Millionen-Unterstützung gründet auf einer 2022 abgeschlossenen Konzeptstudie, die die Steuerzahler bereits mehr als 84.000 Euro gekostet hat, und von den Verbänden beherzigt werden soll. Dazu gehören u. a. „Sensibilisierungsmaßnahmen zu Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft“, die in Form von Dialogen, Workshops und PR-Maßnahmen vermittelt werden sollen, um unnötigen Abfall in Stadien, Fan-Zonen und den 10 austragenden Städten zu vermeiden. Ebenso gilt es, das „Bewusstsein für nachhaltige Ernährungsweisen“ zu schärfen, wofür es Checklisten und Cateringtipps geben wird. Noch mehr Steuergeld soll 2024 fließen: Für kommendes Jahr plant das Umweltministerium Ausgaben von 3,4 Mio. Euro, 2025 dann nochmals 625.000 Euro.

Der BdSt erinnert daran, dass es sich bei Meisterschaften im Fußball nicht um Mildtätigkeitsveranstaltungen handelt, sondern neben dem sportlichen Aspekt auch knallharte kommerzielle Interessen eine Rolle spielen – es rollt nicht nur der Ball, sondern auch Milliarden-Umsätze. Deshalb ist es nicht Aufgabe der Steuerzahler, viele Millionen Euro in die veranstaltenden Fußballverbände zu pumpen, um diese finanziell bei der Verwirklichung ihrer „Ansprüche“ rund um die EURO 2024 zu unterstützen. Eine Schirmherrschaft der fußballbegeisterten Minister oder Ministerien wäre vollkommen ausreichend!