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Der Borkener Treppenwitz

Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 30.11.2019, Janine Bergendahl

Im Sommer wurde die neu angelegte Treppe vor dem Alten Rathaus in Borken belächelt, verflucht und heiß diskutiert. Mittlerweile ist die neue Stufenanlage schon wieder abgebaut worden. Was war los?

Das Alte Rathaus prägt das Borkener Stadtbild am Marktplatz. Erst als Rathaus, später als Stadtmuseum genutzt kam das Gebäude in die Jahre und musste energetisch modernisiert und barrierefrei zugänglich gemacht werden. Im Rahmen des NRW-Strukturförderprogramms „Regionale 2016“ baute die Stadt Borken das historische Gebäude zu einem Forum für Kunst und Kultur aus.

Neben der behindertengerechten Rampe legte die Stadt beim Umbau besonderen Wert darauf, auch den Haupteingang am Marktplatz einladend und barrierefrei zu gestalten werden. Die vorgelegten zweidimensionalen Plänen eines Architekturbüros wurden angenommen und umgesetzt. Doch dann wurde schnell offensichtlich: Schön ist anders. Die Säulen des Alten Rathauses wurden von der Treppenanlage optisch halbiert, die Sockel waren nicht mehr sichtbar, und die verkürzte Optik zerstörte die Proportionen des denkmalgeschützten Gebäudes.

Die Bevölkerung machte ihrem Unmut Luft und die Stadt handelte  schnell: Noch bevor die Bauarbeiten an der Treppe beendet waren, zog sie die Reißleine und stoppte die weiteren Arbeiten an der Anlage. Ende September wurde die Treppe zurückgebaut und beschlossen, eine Variante zu modifizieren. Die Stadt Borken sieht den Planungsfehler beim beauftragen Architektenbüro und erklärt dem Bund der Steuerzahler auf Nachfrage: „Die optisch bedrängende Wirkung der Planung wurde nicht hinreichend kommuniziert. In dieser Sache ist die Stadt Borken noch im Gespräch mit dem Architektenbüro. Eine gerichtliche Auseinandersetzung ist nicht Ziel der Stadt Borken, wird jedoch nicht ausgeschlossen.“

Durch die Neuplanung entstehen Mehrkosten, die bisher nicht gedeckt sind: Rückbau (15.000 Euro), Nebenkosten (30.000 Euro), Bauarbeiten (85.000 Euro) und Lichtgestaltung (10.000 Euro). Am Ende beziffert die Stadt die Neuplanung mit rund 154.000 Euro. Die modifizierte Variante wird ebenfalls barrierefrei sein und soll bis Juni 2020 beendet haben. Das Architektenbüro wurde bereits von der weiteren Planung ausgeschlossen.

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