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Deutsch-Russe: Wegen Unterstützung des IS verurteilt

15.08.2023

Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat einen 31-jährigen deutsch-russischen Staatsangehörigen am 09.08.2023 wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland (hier: des Islamischen Staats – IS) in zwei Fällen zu einer Gesamtgeldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilt.

In den Schlussvorträgen hatte die Generalstaatsanwaltschaft eine Gesamtgeldstrafe von 130 Tagessätzen zu je 50 Euro beantragt, die Verteidigung eine möglichst niedrige Gesamtgeldstrafe.

Nach den Feststellungen des OLG sandte der Angeklagte im April 2014 in zwei Fällen Geld an einen ihm als IS-Angehörigen benannten Finanzagenten in die Türkei (insgesamt 749,10 Euro), um mit diesem Geld den IS (seinerzeit ISIG) zu unterstützen. Das Geld ging dem Finanzagenten und über diesen der Vereinigung zu. Der Angeklagte orientierte sich im Tatzeitraum aufgrund einer krisenhaften Lebenssituation an Personen aus der salafistischen Szene, veränderte auch seinen Bart- und Kleidungsstil entsprechend. Nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter Anfang 2015 distanzierte er sich von diesem Personenkreis.

Der strafrechtlich nicht vorbelastete Angeklagte hat ein vollumfängliches Geständnis im Rahmen einer Verständigung abgegeben. Sein Geständnis wurde durch zahlreiche verlesene Dokumente bestätigt.

Aufgrund der überschaubaren Unterstützungshandlungen hat das OLG den Strafrahmen nach §§ 129a Absatz 6, 49 Absatz 2 Strafgesetzbuch abgesenkt und auf eine Geldstrafe erkannt. Neben dem glaubhaften Geständnis und der Distanzierung aus der Szene hat das OLG besonders den seit den Taten vergangenen Zeitraum sowie die negativen Folgen des Strafverfahrens für den Angeklagten, der wegen der Ermittlungen seine 2020 aufgenommene Tätigkeit bei der Bundeswehr verloren hatte, zu seinen Gunsten berücksichtigt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte und die Generalstaatsanwaltschaft können Revision einlegen, über die der Bundesgerichtshof zu entscheiden hätte.

Oberlandesgericht Düsseldorf, PM vom 10.08.2023

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